Mittelrhein

 

Geographische Lage

Das Weinbaugebiet Mittelrhein erstreckt sich über ca. 110 km von der Nahe bei Bingen bis zum Siebengebirge bei Bonn. Während am oberen Mittelrhein, von Bingen bis Koblenz, hauptsächlich die linke Hangseite entlang des Rheins mit Rebstöcken bepflanzt wurde, ist am unteren Mittelrhein, der von Koblenz bis zum Siebengebirge reicht, vor allem die rechte Uferseite bestockt. Die rechte Rheinseite zwischenLorchhausen und Rüdesheim liegt in Hessen und zählt zum Weinbaugebiet Rheingau. Das Weinbaugebiet weist drei Schwerpunkte auf: im Süden um Bacharach/Oberwesel, in der Mitte der Bopparder Hamm, im Norden um Leutesdorf/Hammerstein. Zum Mittelrhein zählen auch die Weinberge im Lahntal um Weinähr.

Klima

Am Mittelrhein herrscht ein gemäßigtes Klima, das heißt, es gibt verhältnismäßig viele Sonnentage, ohne dass die Hitze oder auch zu niedrige Temperaturen überhandnehmen. In den Monaten Juni bis August regnet es, zumindest was die Wachstumsbedingungen für den Wein betrifft, ausreichend, 570 mm im Mittel. Die Wasserfläche desRheins und die zur Sonne geneigten Böden speichern im Laufe des Tages Wärmeenergie, die sie nach Sonnenuntergang wieder abgeben, so dass übermäßige Temperaturschwankungen vermieden werden. Die steilen Talhänge sorgen morgens für einen schnellen Kaltluftabfluss. So kommt es, dass der Jahresdurchschnitt der Temperaturen bei 9,3° C liegt.

Böden

Neben dem Klima ist die Beschaffenheit des Bodens eines der Hauptkriterien für die Merkmale eines Weines. Die Böden sind für die Charakteristik und damit oft auch für die Unverwechselbarkeit des Gewächses verantwortlich. Am Mittelrhein beherrschenSchiefer - und Grauwackeverwitterungsböden die Landschaft, welche tagsüber die Wärme speichern. Im Norden sind die Bödenvulkanischen Ursprungs. Bims und Tuffstein, aber auch Lössinseln, Lehm- und Rheinkieselböden sind zu finden.


Rebsorten

85 % der Rebfläche sind mit weißen Rebsorten bestockt.

Hauptsächlich wird Riesling (ca. 68 % der Rebfläche) angebaut, daneben unter anderem Spätburgunder (9 %), Müller-Thurgau bzw. Rivaner (5,5 %), Kerner (2,7 %), Dornfelder (3,1 %), Scheurebe, Weißburgunder, Grauburgunder und Portugieser.[4][5]

Führende Rebsorten im Anbaugebiet Mittelrhein (Stand 2008)
Sorte Farbe Synonym Fläche (%) Fläche (ha)
1. Riesling weiß 68,4 301
2. Spätburgunder rot Pinot Noir 9,0 39
3. Müller-Thurgau weiß Rivaner 5,5 25
4. Dornfelder rot 3,1 14
5. Kerner weiß 2,9 13
6. Weißer Burgunder weiß Klevner, Pinot Blanc 2,7 12
7. Grauburgunder weiß Ruländer 2,1 9
8. Blauer Portugieser rot 1,3 6
9. Scheurebe weiß 1,0 4
10. Regent rot 0,8 3
11. Bacchus weiß 0,4 2
12. Dunkelfelder rot 0,4 2
13. Silvaner weiß 0,3 1
14. Chardonnay weiß 0,3 1
15. Müllerrebe rot Schwarzriesling 0,3 1
16. Huxelrebe weiß 0,2 1
17. Gewürztraminer weiß 0,2 1
18. Ehrenfelser weiß 0,2 1
19. Faber weiß Faberrebe 0,2 1
20. Reichensteiner weiß 0,1 unter 0,5
21. Cabernet Dorsa rot 0,1 unter 0,5
22. Würzer weiß 0,1 unter 0,5
23 Frühburgunder rot 0,1 unter 0,5